Presseinformation vom 21.09.2023 |
Mitten in einer nationalen Kraftanstrengung im Hinblick auf eine seit Jahren historisch hohe Migration nach Deutschland sieht der derzeitige Entwurf des Bundeshaushalts 2024 erhebliche Kürzungen im Bereich der sozialen Arbeit vor. Am 14. September beteiligte sich der Jugendmigrationsdienst Hofheim in Trägerschaft der Regionalen Diakonie Main-Taunus deshalb am bundesweiten Aktionstag der Jugendmigrationsdienste mit einem Bunten Nachmittag, bunten Buffet und einem klaren Appell an die Politik. Die aktuell vorgesehenen Kürzungen würden für den Main-Taunus-Kreis einen kompletten Wegfall des Programms „Respekt Coach“ an der Konrad-Adenauer-Schule in Kriftel, 25% Stellenkürzung des Jugendmigrationsdienstes Main Taunus (Hofheim) sowie eine 20% Budgetkürzung bedeuten.
„Jeden Tag helfen wir jungen Menschen in sehr herausfordernden Lebenslagen dabei, besser in unserer Gesellschaft anzukommen und mit Ihnen eine Zukunftsperspektive zu entwickeln“ sagt Gaby Glaser vom Jugendmigrationsdienst Main-Taunus. Käme die geplante Kürzung, würden viele junge Menschen allein gelassen, so die Diplom-Sozialpädagogin. „Jeden Euro, den wir heute einsparen, müssen wir übermorgen doppelt ausgeben. Die Erfahrung zeigt: wen wir heute nicht unterstützen, dem müssen wir in Zukunft umso mehr helfen“ ergänzt Glaser.
Eingeladen wurde zu Begegnung und Austausch mit jungen Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund sowie Interessierten und politisch Verantwortlichen.
Der Einladung des Jugendmigrationsdienst gefolgt sind neben Vertreter:innen der Kommune und Fachkolleg:innen, die Mitglieder des Bundestages (MdB) Kordula Schulz-Asche (Bündnis 90 / die Grünen) und Norbert Altenkamp (CDU), die Vertreter der Linken auf Kreisebene Thomas Völker und Carola Gottas sowie die Erste Kreisbeigeordnete Madlen Overdick (Bündnis 90 / die Grünen) und Vertreter:innen der Stadtverwaltung Hofheim. Alle Anwesenden konnten sich vor Ort in Gesprächen und mit Mitarbeitenden sowie jungen Menschen mit Migrationshintergrund informieren.
Zu Besuch beim JMD-Aktionstag: Madlen Overdick (Erste Kreisbeigeordnete), Kordula Schulz-Asche (MdB Bündnis 90 /
die Grünen) u.a. mit Mitarbeiter: innen des JMD und Besuchern
Bildquelle: Regionale Diakonie Main-Taunus
Es musste leider auch erwähnt werden, dass im derzeitigen Entwurf des Bundeshaushalts 2024 Kürzungen angekündigt sind, über die die Abgeordneten des Deutschen Bundestages derzeit beraten und hier vor Ort erhebliche Einschränkungen für den JMD bedeuten würden.
Appell an Politik den geplanten Kürzungen entgegen zu wirken
Die Vertreter:innen des Jugendmigrationsdienstes appellierten an die anwesenden Politiker:innen, den angedachten Kürzungen entgegen zu wirken. Hier sind insbesondere die Mitglieder des Bundestages gefragt, da die Jugendmigrationsdienste vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert werden. Aber auch lokal Verantwortliche könnten zum weiteren Bestand der wichtigen Integrationsarbeit im Main-Taunus-Kreis beitragen. Alle Besucher mit politischer Verantwortung bestätigten die Relevanz der durch den Jugendmigrationsdienst angebotenen Leistungen.
Der Jugendmigrationsdienst präsentierte seine Angebote und Arbeitsinhalte. Auch gab es eine Ausstellung zur Beteiligung am bundesweiten Fotowettbewerb „Zukunft ist immer“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit. Die dabei von fünf Jugendlichen erarbeiteten Fotos sind derzeit im Finale und warten auf eine Entscheidung der Jury. Neben zahlreichen interkulturellen Gesprächen konnten die Jugendlichen beim Falten von Origami ihre Kreativität entfalten. Auch gab es ein buntes Buffet für alle. Die Veranstaltung war Teil der Interkulturellen Woche in Hofheim.
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